Ausführung: 2009-2010
Leistung: Architektur, örtliche Bauaufsicht
Fotos: Günter R. Wett
Presseartikel
Die neue Hofstelle im landwirtschaftlichen Grün von Bozen besteht aus 3 Baukörpern: dem Wohnhaus, dem Wirtschaftsgebäude sowie einer Kleinwohnung. Der Wunsch war es, eine zeitgemäße Hofstelle zu schaffen, welche traditionelle Element aufnimmt und neu interpretiert.
Die einzelnen Baukörper der Hofstelle ergeben ein Ensemble an Baukörpern. Das verbindende Element – der gemeinsame Nenner - ist eine Dachfläche, welche alle Bauvolumen zu einer Einheit zusammenführt. Das Dach als eine Horizontale unter und über der sich die Baukörper anordnen.
Alle Gebäudeteile sind um einen zentralen Hof gruppiert. Dieser soll als Drehscheibe dienen: der Hof soll sammeln und verteilen, sowie das Ankommen deutlich machen.
In ihrem Bereich angekommen gibt es keine Überschneidungen mehr zwischen den Aufenthaltsräumen der einzelnen dort lebenden bzw. arbeitenden Personen. Die 3 Terrassen sind in verschiedene Himmelsrichtungen auf unterschiedlichen Höhen orientiert bzw. angeordnet, dass man ungestört zuhause sein kann.
Es wurde ein ruhiger zurückhaltender Baukörper geschaffen, welcher die Sprache der Landschaft aufnimmt und architektonisch interpretiert.
Die Grenzen zwischen Natur und Gebäude werden durch gezielte Blickführungen und Bewegungsabläufe aufgelöst. Ein Verweben zwischen Außen und Innen, Natur und Architektur war das Ziel.
Fast verstecken soll sich die Hofstelle zwischen den Bäumen bis auf das obere Geschoss des Wohnhauses und die Kleinwohnung: diese brechen aus dem Rhythmus aus, strecken ihre „Fühler“ in Richtung Himmel. Hier kann der Blick über die Landschaft schweifen - auf dieser 2. Ebene kann der Ort in seiner Weite erlebt werden. Diese zweite Ebene wird als Aussichtsplattform gesehen und soll nach außen hin die Hofstelle manifestieren.
Die Hofstelle wurde in Massivbauweise gebaut, wobei das Wohnhaus ein Klimahaus A und die Mietwohnung ein Klimahaus B ist. In Anlehnung an traditionelle Bauernhäuser wurde das Erdgeschoss weiß verputzt und das Obergeschoss mit einer gehobelten, natur belassenen horizontalen Lärchenschalung verkleidet.
Die Dächer von Wohnhaus und Kleinwohnung sind zwei idente gering geneigte Satteldächer mit Betonziegel, welche so ausgeführt wurden, dass trotz der 30cm starken Dachdämmung ein schlankes Dach in der Ansicht entstand.
Als Schutz vor der starken Sonneneinstrahlung im Sommer kamen Schiebeläden mit horizontaler Lärchenschalung zum Einsatz. In geschlossenem Zustand laufen die Lamellen der Schiebeläden und der Fassade durch und bilden eine Einheit.